In wenigen Tagen findet der National Novel Writing Month 2017 statt. Was ich mir vornehme, was ich schreiben möchte und warum jeder Schreiberling dabei mitmachen sollte, erfahrt ihr in meinem Beitrag.

Was ist eigentlich los?
Jedes Jahr findet im November der National Novel Writing Month statt. Es ist ein Ereignis, bei dem es gilt 50 000 Wörter zu schreiben. Und das alles im Monat November. Jeder, der diese Wortzahl knackt, zählt zu den Gewinnern. Wobei es eigentlich schon wunderbar ist, wenn man sich überhaupt an die Tastatur setzt und versucht zu schreiben. Ob man das Ziel schließlich erreicht, spielt finde ich überhaupt keine Rolle. Das Gefühl mit so einer großen weltweiten Gemeinschaft zu schreiben, ist überwältigend. Es motiviert ungemein. Und so manch einer gelangt erst durch dieses Unterfangen zum Schreiben. Das ist so genial!
Mein Ziel: 100 000 Wörter
In diesem Jahr nehme ich zum dritten Mal an diesem Schreibmarathon teil. Im letzten Jahr habe ich Einmal im Jahr für immer in der Rohfassung schreiben können, gerade der düstere Monat November eignete sich perfekt für die Stimmung im Roman.
Nach der Veröffentlichung am 30. August, musste ich durch das Marketing erst einmal die Zeit zum Schreiben deutlich kürzen. Mit der Zeit fühlte ich mich auch etwas leergeschrieben. Nach all den Monaten der Überarbeitung, des Schreibens und Plottens, wollte ich für einige Zeit erst einmal Luft zum Denken schaffen. Zwar notierte ich mir hier und dort ein paar Ideen, doch einen richtigen Drang zum Schreiben konnte ich nicht wirklich spüren. In der Zwischenzeit habe ich dafür unglaublich gerne gelesen. Vielleicht etwas Inspiration tanken? Keine Ahnung. Meine Schreibwelt lag für ein paar Wochen stillschweigend da und hat gewartet. Bis zur letzten Woche. Da sprudelten plötzlich ganz unverhofft wieder Ideen rein. Vielleicht lag es an der eingetretenen Ruhe? Oder weil der Sturm sich seicht gelegt hat? Eigentlich eher nicht, denn es stehen immer noch allerhand Dinge an, doch dazu zu einem anderen Zeitpunkt mehr.
Doch ich fühle mich wieder unglaublich motiviert. Gerade euer Feedback, eure Rezensionen und Meinungen zu meinem Roman, haben mir einen gewissen Kick gegeben, um den Popolus hochzuhieven und wieder etwas zu Papier zu bringen. Dabei sind zwei große Plottideen entstanden, die ich hier gerne mit euch teilen möchte:
Im nächsten Jahr möchte ich gleich zwei Geschichten im Bereich Jugendroman veröffentlichen. Das erste Projekt bleibt geheim. Das zweite erzähle ich euch gerne: Es soll die Vorgeschichte zu Einmal im Jahr für immer werden. Details zum Inhalt werdet ihr noch im Dezember erfahren, vielleicht noch vor Weihnachten? Das überlege ich mir noch, haha.
Um die vergangenen Wochen etwas aufzuholen und weil ich gleich zwei Roman-Projekte unter einem Hut bringen will, habe ich mir ganz waghalsig ein Wortziel von 100 000 Wörtern gesetzt. Ob ich das schaffen werde? Mal sehen. So eine hohe Wortzahl habe ich mir noch nie gesetzt. Vielleicht schaffe ich es absolut nicht. Vielleicht doch. In jedem Fall bin ich froh, es überhaupt versucht zu haben und etwas über dem eigentlichen Ziel hinauszuschießen.
Motivation
Für Viele klingt 50 000 Wörter in einem Monat nach unfassbar viel Arbeit. Vielleicht etwas, das im ersten Moment nicht zu schaffen erscheint. Doch das täuscht. 50 000 Wörter im November, bedeuten 1667 Wörter am Tag. Das geht eigentlich, oder? Selbst, wenn es nicht 50 000 Wörter werden, wenn ihr 1000 Wörter (oder 100) jeden Tag schreibt: Es zählt. Es bringt euch jeden Tag ein paar Wörter an eurem Ziel, den Schlusspunkt setzen zu können. Und das ist doch wunderbar!
Dadurch, dass überall, weltweit und zu jeder Zeit, unglaublich viele Schreiber sich gleichzeitig an ihre Projekte setzen, erschafft das eine total elektrisierende Atmosphäre. Ihr werdet in allen möglichen Social-Media-Bereichen Gesellen finden, die euch motivieren, die mit euch schreiben, die sich ein Wettrennen mit der Zeit liefern. Es ist kaum vorstellbar, aber es motiviert ungemein, zu wissen, dass irgendwo noch jemand die selben Plotlücken zu füllen versucht, vielleicht verzweifelt, weint oder die Geschichte feiert. Dass jemand fertig wird. Dass jemand das Wort Ende unter dem Skript setzt. Dass man eben nicht alleine ist, mit dem, was man tut.
Ich selbst bin in unterschiedlicher Form unterwegs. Man findet mich auf Twitter, wo ich gewiss hier und dort ein Update posten werde. Und im Schreibnacht-Forum, wo wir eine eigene kleine Ecke eingerichtet haben und uns gegenseitig versuchen zu pushen, zu motivieren und zu drillen. Damit jeder sein Ziel erreicht. Es ist echt genial, schaut gerne vorbei und schnuppert etwas herum. Gewiss werde ich auch hier und auf Facebook zwischendurch ein paar Updates posten.
Quantität vor Qualität
Dann gibt es natürlich auch die Gegenseite, die von diesem Event nicht allzu viel hält. Wie soll etwas Gutes herauskommen, wenn man nur um des Schreibenswillen schreibt? Schreiben, um die Wortzahl zu knacken? Kommt dabei also nur Unsinn rum? Schreiben wir nur, um zu gewinnen, nicht um eine Geschichte aufs Papier zu bringen?
Ich sehe es etwas Zwiegestalten. Natürlich sollte man nicht einfach schreiben, nur damit die Wortzahl stimmt. Das wäre schade, denn dann wird die Überarbeitung umso mühseliger. Und das frustriert. Andererseits würde dieser Teil des „einfach-schreiben-um-zu-schreiben“ dadurch erleichtert werden, wenn vor November ein ausreichendes Plotting stattfindet.
Plotten: Halbe Miete.
Um möglichen Blockaden aus dem Weg zu gehen und zu verhindern, dass man nur des Drucks Willen schreibt, wäre es ratsam vor November den Inhalt zu plotten. Was bedeutet das? Grob oder auch fein den Inhalt des Romans (oder der Romane, oder der Blogbeiträge, für was auch immer einen Text ihr euch auch entschließt) niederschreiben. Skizzieren. Charaktere analysieren. Inhaltsverzeichnisse erstellen. Eine Kapitelübersicht einrichten. Ungefähr aufschreiben, was ihr vorhabt zu machen. Einen roten Faden entdecken. Danach ist der Rest meist nur noch bloßes „runterschreiben“. So könnt ihr verhindern, dass ihr unerwartet ins Stocken geratet und dabei vielleicht etwas frühzeitig die Motivation verliert, überhaupt weiterzuschreiben, wenn ihr erst einmal in Verzug gerät. Es ist nur ein Tipp. Es gibt reichlich Schreiber, die einfach drauflosschreiben, ohne vorher einen Plan festzulegen und diese kommen mit dieser Methode ebenso wunderbar zurecht. Ein Richtig oder Falsch gibt es also nicht.
Übrigens: Im letzten Jahr habe ich die 50 000 nicht geschafft. Es sind knapp 47 000 geworden. Und ich hätte glücklicher nicht sein können. Also habt keine Angst davor euer Ziel nicht zu erreichen. Das Schreiben zählt, nicht die Zahl dahinter.

Was steht bei euch an? Was wollt ihr schreiben? Wollt ihr überhaupt daran teilnehmen? Oder sagt ihr: Nee unter Druck schreibe ich nicht? Wie steht ihr dazu?
Dann sag ich mal: Lasst die Tastatur krachen und los geht es!
Alles Liebe,
Sarah
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